Südafrika-Reise: DAS erwartet dich!

Denkst du über eine Südafrika-Reise nach? Vielleicht sogar mit Kindern? Wir haben Vor- und Nachteile des Landes für dich zusammengefasst, damit die Entscheidung leichter fällt!

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3 Monate Südafrika-Reise: Wir haben viel erlebt!

Ja, richtig gelesen! Wir hatten das große Glück, Anfang 2017 eine 3-monatige Südafrika-Reise zu machen - und zwar als Familie. Niklas war zu diesem Zeitpunkt vier Jahre alt und Hanna drei - und ich kann gleich vorweg schon verraten: Wir waren begeistert.

 

Trotzdem ist natürlich nicht alles in Südafrika paradiesisch, und viele Menschen schrecken vor einem Aufenthalt in diesem Land zurück.

 

Wir haben in drei Monaten Südafrika mit einem Toyota Corolla umrundet und durchquert, waren in allen Provinzen und haben einen großen Teil der bekannten Städte, Tierparks und Sehenswürdigkeiten besucht.

 

Wir haben bis auf wenige Ausnahmen in unserem mitgebrachten Zelt geschlafen und konnten vielleicht genau durch diese eher unkonventionelle Art zu Reisen viel Kontakt zu den Einheimischen aufbauen. Und sind dadurch auch an eine ganze Reihe von Plätzen gekommen, die ein bisschen "off the beaten track" liegen.

 

Insgesamt konnten wir auf unserer Reise durch Südafrika einen relativ guten Einblick in das Land und Leben dort bekommen.

 

Deshalb möchte ich hier ganz offen und ehrlich schildern, wie wir unsere Südafrika-Reise erlebt haben. Natürlich sind unsere Erfahrungen subjektiv und können von anderen abweichen - aber dennoch denke ich, dass sie einen guten Eindruck in das Land bieten und bei der Entscheidung helfen können, ob eine Südafrika-Reise auch etwas für DICH ist!

Südafrika-Reise, Clarence

Südafrika-Reise: Die Vorteile

1. Südafrika liegt auf einem ähnlichen Breitengrad wie Österreich, Deutschland & Co. Dadurch hast du kaum Zeitverschiebung.

 

2. Flüge nach Südafrika sind relativ günstig. Wir habe nach Johannesburg um die 500 Euro pro Person bezahlt, Kinder zahlen leider fast genauso viel wie Erwachsene! Geflogen sind wir mit Turkish Airways mit Stop-Over in Istanbul - der zu dieser Zeit mit Abstand günstigsten Airline nach Südafrika. Es gab gar nichts zu meckern - Flugzeug, Service und Essen waren Top und auf der Langstrecke durchaus mit Emirates vergleichbar.

 

3. Das Klima in Südafrika ist angenehm, das empfanden wir als sehr großen Vorteil auf unserer Südafrika-Reise (vor allem nach den tropischen Temperaturen in Südostasien). Wir waren im südafrikanischen Sommer und Herbst unterwegs, und obwohl es tagsüber sehr warm bis heiß war, kühlte es abends doch meist ein bisschen ab - was wir sehr genossen haben. Im Winter kann es kühl und windig werden, aber mit der richtigen Kleidung bist du auch dafür gewappnet - und als Gegenleistung gibt's günstigere Preise und weniger Touristen. In Südafrika findst du übrigens auch tropische Gebiete (zB. ISimalango Wetlands Park im Osten) und sehr trockene Gegenden (zB. die Karroo im Landesinneren) - also immer informieren, wie das Klima am jeweiligen Reiseziel sein wird.  

 

4. In Südafrika kommst du überall gut mit Englisch durch, das ermöglicht auch einen schönen Kontakt mit den Einheimischen, was uns auf unseren Reisen sehr wichtig ist.

 

5. Die meisten Gebiete Südafrikas (eigentlich alles bis auf das Eastern Cape) sind sehr westlich geprägt - vor allem in den gängigen Touristengebieten gibt es riesige, moderne Geschäfte und Shopping-Malls, in denen du alles bekommen kannst, was dein Herz begehrt. (Ob das ein Vorteil ist, bleibt natürlich fraglich, auf jeden Fall macht es das Reisen aber sehr einfach!)

 

6. Es gibt auf relativ kurzer Distanz unglaublich viel zu sehen. Wenn du auf deiner Südafrika-Reise keine Lust hast, lange im Auto zu sitzen, musst du das auch nicht - und kommst trotzdem voll auf deine Kosten. Viele Gebiete eignen sich auch super dafür, eine Homebase aufzuschlagen und von dort aus Ausflüge zu machen (zB. Knysna an der Garden Route oder Kapstadt).

 

7. Wir haben die Südafrikaner (egal welcher Hautfarbe) als sehr offene, freundliche und gesprächige Menschen erlebt.

 

9. In Südafrika findest du zahllose wunderschöne Strände, an denen du so richtig schön im Sand buddeln und Wellenspringen kannst. Allerdings gibt es hier auch eine  "downside" (siehe weiter unten).

 

10. Es gibt unzählige Tierparks, in denen du auch auf eigene Faust auf Autosafari gehen kannst. Es ist schon unglaublich, Elefantenherden, Nashörner oder Giraffen so hautnah neben sich zu sehen!

 

11. Mietwägen sind sehr günstig (ein kleines Familienauto bekommst du ab ca. 15 Euro pro Tag). Durch ein eigenes Auto wird deine Reise durch Südafrika natürlich sehr unkompliziert und bietet eine Menge Freiheiten.

 

12. Vor allem in der Gegend nordöstlich von Kapstadt befinden sich weltbekannte Weinanbau-Gebiete, in denen du dich so richtig verwöhnen lassen kann. Mit gutem Wein, Essen und gemütlicher Atmosphäre (besonders der Ort Franschhoek hat es uns hier angetan) macht eine Südafrika-Reise gleich doppelt so viel Spaß.

 

13. Südafrika ist ein Paradies für Camper! Am Wochenende und in den Ferien packen die Südafrikaner ihr Zelt oder Wohnmobil zusammen und machen sich mit der Familie eine schöne Zeit - entweder beim Angeln, in den Parks oder beim Grillen (Braaii). Wir lieben Camping, vor allem weil es günstig ist, wir meist ganz viel Platz haben und unsere Kinder sich so richtig austoben können! Wir hatten in Südafrika unser eigenes Zelt dabei - sehr beliebt bei Touristen sind allerdings auch Geländewagen mit Dachzelten - wenn nötig für die ganze Familie! Aber Achtung - in den südafrikanischen Ferienzeiten sind viele Campingplätze belegt!

 

14. Für Nicht-Camper gibt es wunderschöne Lodges oder Bed & Breakfasts, die zwar nicht immer ganz günstig sind, aber für unsere Verhältnisse ein top Preis-Leistungsverhältnis bieten.

 

15. Das Preisniveau ist alles in allem etwas niedriger als bei uns (Mietwagen, Benzin, Restaurantbesuche, Brot und Mehlspeisen, Campingplätze), aber in vielen anderen Fälle auch fast gleich (Lebensmittel im Supermarkt).

 

16. Während du in Südafrika bist, kannst du nebenbei noch zwei andere Länder kennenlernen: Die Königreiche Lesotho und Swaziland liegen inmitten von Südafrika und können ganz unkompliziert und ohne Visa bereist werden. Unser Herz haben wir eindeutig an Lesotho verloren, wo wir eine Woche verbracht haben - wenn du die Möglichkeit hast, musst du dieses Land unbedingt besuchen. Hier geht's zu unserem Artikel über die Sehenswürdigkeiten Lesothos!

 

17. Traumhafte Landschaften: In Südafrika gibt es eine unglaubliche Vielfalt an wunderschöner Natur - in drei Monaten ist uns nie langweilig geworden. Mal waren wir in den Bergen (zB. Drakensberge), mal am Meer (zB. südlich von Durban oder entlang der Gardenroute), dann in einer spannenden Metropole (Kapstadt oder Johannesburg) und dann wieder mitten im Nirgendwo (Karoo oder Transkei). Je nach Lust und Laune - oder auch dem Wetterbericht - sind wir bei unserer Südafrika-Reise kreuz und quer durch die Gegend gefahren.

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Reisen nach Südafrika: Nachteile & Gefahren

Ja, auch die gibt es natürlich.

 

1. Während die meisten Gebiete in Südafrika sehr einfach zu bereisen sind (Kapregion, Garden Route, das Gebiet rund um Johannesburg und Durban), sind andere Teile eher mühsam. Und zwar vor allem aufgrund von fehlender Infrastruktur (zB. quer durchs Landesinnere, da kommt oft seeehr lange nix) bzw. aufgrund von schlechter Straßen und mittelmäßiger Geschäfte (vor allem im Eastern Cape). Mit ein bisschen guten Nerven haben wir das aber locker weggesteckt!

 

2. Südafrika ist keine wirkliche Badedestination. Denn erstens ist das Wasser in vielen Gebieten zu kalt zum Baden (vor allem an der Westküste), es gibt immer wieder gefährliche Strömungen - und auch Haifische! Und die sind wirklich nicht zu unterschätzen. An einigen Stränden gibt es Haifischnetze (die allerdings auch keine hundertprozentige Sicherheit bieten), an anderen nur Warnflaggen oder gar nichts. An machen Stränden sind uns auch unangenehme Quallen begegnet.

 

Ein paar Ausnahmen zum Baden gibt es zum Glück aber doch - das Strand-Highlight unserer Südafrika-Reise war die wundervolle Victoria Bay an der Garden Route. Abgesehen davon sind wir maximal bis zu den Knien ins Wasser gegangen. Aber Wellenspringen macht auch Spaß!

 

3. Neben den Haifischen gibt es noch andere Tiere, vor denen du dich bei einer Reise durch Südafrika ein bisschen hüten musst - vor allem Schlangen und Skorpione. Gerade beim Camping solltest du aufpassen, aber Schlangen mögen normalerweise keinen Lärm und sind vor allem bei Kindergeschrei schnell verschwunden. Wir haben in den gesamten drei Monaten in Südafrika nur eine einzige Schlange gesehen. Festes Schuhwerk ist beim Wandern natürlich wichtig - und auch sonst solltest du nicht barfuß herumlaufen - in der Wiese gibt es nämlich auch oft fiese, kleine Dornen!

 

4. Kriminalität - das ist wohl eine der größten Sorgen bei einer Südafrika-Reise. Ja, du musst ein bisschen aufpassen und gängige Sicherheitsvorkehrungen treffen: Keine Wertsachen im Auto herumliegen lassen, nicht protzig zeigen, wieviel Geld du hast, an Bankomaten aufpassen und abends nicht unterwegs sein - schon gar nicht zu Fuß, aber auch nicht unbedingt mit dem Auto, wenn es vermeidbar ist.

 

Wir sind vor allem von weißen Einheimischen gewarnt worden, vorsichtig zu sein - haben uns aber letztendlich keine Sekunde unsicher gefühlt. Ich glaube, mit Kindern ist man generell nicht so schnell Opfer von Überfällen, und es hängt auch viel davon ab, wie man sich gibt, auf andere Menschen zugeht usw.

 

Wir haben - vor allem weil wir ja gezeltet haben - immer unser gesamtes Hab und Gut mit uns herumgetragen (im Bauchtascherl und Rucksack) und hin und wieder haben wir Kamera und Laptop im Kofferraum unseres Autos gelassen. Einen Rat, den wir bekommen - aber kaum befolgt - haben: An den Ampeln die Autofenster schließen (um einen Blitzüberfall zu vermeiden).

 

Wir kennen einige Geschichten von Überfällen, meist fanden diese jedoch abends in Städten statt. Natürlich kannst du Pech haben, aber mit den oben genannten Regeln wird das Risiko unserer Meinung nach sehr stark minimiert. Und ganz sicher bist du fast nirgends auf der Welt.

 

5. In Südafrika gibt es sehr, sehr viele Fastfood-Restaurants. Und auch in normalen Restaurants besteht die Speisekarte oft aus Pommes, Burgern und Sandwiches. Ausnahmen bestätigen die Regel - und je größer dein Budget ist, desto besseres Essen wirst du natürlich bekommen.

 

6. In Südafrika gibt es große gesellschaftliche Unterschiede. Das war für uns der mit Abstand schwierigste Teil und die größte Herausforderung unserer Südafrika-Reise. Auch wenn die Nachwirkungen der Apartheit-Zeit in puncto Rassismus nicht mehr so stark zu spüren sind, äußern sie sich heute vor allem auf sozialer Ebene.

 

Gerade anfangs sind wir nur sehr schwer mit dem direkten Nebeneinander von Armut und Reichtum fertig geworden - das sich in den meisten Fällen leider immer noch über die Hautfarben definieren lässt. Protzige, eingezäunte Villen befinden sich direkt neben riesigen Townships - etwas in dieser Form haben wir noch nirgends sonst erlebt. Das trägt natürlich nicht unbedingt zu einem locker-flockigen Urlaubsfeeling bei.

 

Positiv hervorzuheben ist aber das unserer Meinung nach freundliche und friedliche Miteinander und der relativ selbstverständliche Umgang zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarben. Auch wenn es beispielsweise immer noch wenige "Mixed Marriages" gibt und die jeweiligen "Rassen" häufig lieber unter sich bleiben, haben wir das Zusammenleben in Südafrika als harmonisch und positiv empfunden.

 

7. Die politische Situation ist nicht unbedingt vielversprechend - die wenigsten Südafrikaner, mit denen wir gesprochen haben, sind mit der derzeitigen Regierung unter Präsident Zuma zufrieden. In Südafrika herrscht leider viel Korruption und es wird spannend, was die Zukunft bringen wird. Diese Situation ist derzeit aber für Touristen unproblematisch.

 

Es wird sicherlich noch ein paar Generationen brauchen, bis Südafrika (hoffentlich) eines Tages ein starkes, geeintes Land sein wird.

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Südafrika-Reise: Unser Fazit

Wir lieben Südafrika - selten hat uns ein Land so sehr in seinen Bann gezogen und berührt. Genauso ist es uns übrigens mit Lesotho und Namibia ergangen (hast du schon unseren Artikel über die deutsch-namibische Geisterstadt Kolmannskuppe gelesen?)

 

Schon beim Pferdetrekking in Äthiopien vor ein paar Jahren waren wir wirklich beeindruckt - und es sieht so aus, als hätte uns das berühmte Afrika-Fieber jetzt endgültig gepackt. (Natürlich träumen wir auch davon, eines Tages den Kontinent von Nord nach Süd zu durchqueren.)

 

Den einzigen für uns wirklich relevanten Nachteil der sozialen Ungleichheit müssen wir hier einfach in Kauf nehmen. Während unserer Südafrika-Reise haben wir besonders darauf geachtet, jeden einzelnen Menschen respektvoll zu behandeln, mit Einheimischen jeder Hautfarbe ins Gespräch zu kommen und uns ein eigenes Bild über das Land zu machen.

 

Wir würden eine Reise nach Südafrika wirklich JEDEM empfehlen (der offen für Neues ist)- unabhängig von Alter, Reisestil und Interessen. Eine Südafrika-Reise hat für alle Geschmäcker etwas zu bieten und wir können es kaum erwarten, bald wieder in dieses wunderschöne Land zurückzukehren!

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Danke fürs Lesen und liebe Grüße von Bert, Martina, Niklas & Hanna <3


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