Unsere Abenteuer in Südafrika, Namibia & Lesotho

Nachdem ich euch die letzten Monate blogtechnisch sehr im Stich gelassen habe, gibt es hier mal eine erste Zusammenfassung unserer Erlebnisse aus vier Monaten: Ein Mini-Überblick über die drei Länder, lustige Geschichten, Infos und Zukunftsvisionen... Viel Spaß beim Lesen!

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Momente zum Ausrasten & Chaos pur

Oje, davon gab es während dieser Reise ein paar, hier sind mal drei davon!

 

1. Bei unserem Flug nach Johannesburg hatten wir 10 Stunden Aufenthalt in Istanbul. Jaja, ich weiß, sowas macht man mit Kindern einfach nicht - aber wenn der Flug doch so günstig war... Und eigentlich haben wir auch gedacht, dass die Kinder spätestens um 21:00 Uhr auf unserem Schoß einschlafen würden! Aber nix da, bis zum Abflug um 2:00 Uhr morgens war bei uns Action angesagt, und selbst dann hat es sich Niklas nicht nehmen lassen, auch noch einen Film im Flieger anzuschauen (zum Glück konnten wir ihm die Cola ausreden!). Papa und Mama waren total geschafft und hundemüde - den Kindern hat's zum Glück nicht viel ausgemacht.

 

2. Die Sache mit den Luftmatratzen... Also, sollte irgend jemand von euch mal in Namibia campen (und dabei wie wir aus Bequemlichkeitsgründen diese schönen, dicken, blauen Luftmatratzen mitnehmen), dann denkt immer daran, dass die schattenspendenden Bäume dort meist mit riesengroßen, spitzen Dornen ausgestattet sind (und auch in Südafrika gibt es ganz fiese, kleine Kügelchen mit Dornen, die auf der Wiese wachsen!). Die Dornen des "Camel Thorn Trees" liegen überall am Boden herum, bohren sich unter anderem durch Flipflops bis in die Fußsohlen - und wenn man nicht ganz gut aufpasst... auch in Luftmatratzen. Kein Wunder, dass wir nach unserer ersten Nacht in Namibia am Boden aufgewacht sind, und zu dumm, dass wir erst nach 8 Tagen wieder in einen Ort kamen, in dem es Luftmatratzen zu kaufen gab (zum Kleben waren einfach zu viele Löcher drin!)

 

3. So wunderbar die letzten Monate in Südafrika, Namibia und Lesotho auch waren - mit einer Sache sind wir nie klar gekommen: Die große Ungleichheit der Menschen. Zwar ist die Apartheid (Rassentrennung) schon lange abgeschafft, aber vor allem auf sozialem Niveau noch stark spürbar. Ganz vereinfacht gesagt (denn dieses Thema ist sehr, sehr komplex): Die Weißen sind die Chefs, die Schwarzen sind die Arbeiter. Die Weißen leben in schönen, von Zäunen mit Sicherheitssystemen umgebenen Häuser, die Schwarzen wohnen in Blechhütten in den Townships. Abgesehen davon gibt es in Südafrika auch viele Farbige und Asiaten und natürlich auch Schwarze, die es "geschafft" haben und Weiße, die an der Straße stehen, und betteln - und vor allem gibt es auch ganz viel dazwischen. Aber noch in keinem anderen Land dieser Welt haben wir solch große Gegensätze so nah beinander erlebt, und das hat uns immer wieder traurig und nachdenklich gemacht. (Sehr positiv anzumerken ist allerdings, das das Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen in den jeweiligen Ländern trotz allem sehr harmonisch abläuft - es wird einfach noch ein paar Generationen brauchen, bis die Nachwirkungen der Apartheid nicht mehr so deutlich zu spüren sind.)

Mama-Momente de-Luxe

Eigentlich war die komplette Reise (bis auf Punkt 3, siehe oben) ja ein Moment de-Luxe. Wir hatten soo eine tolle Zeit. Vor allem die Kombination Südafrika/Namibia/Lesotho + Camping + Roadtrip im Mietwagen war einfach perfekt für uns. Diese schönen Landschaften, dieses Gefühl der Freiheit - unglaublich!!! Und wir sind auch zu dem Schluss gekommen, dass Camping und Reisen mit einem eigenen Fahrzeug momentan genau das "UNSERE" ist.

 

Positiv für mich war auch, dass ich (anfangs unfreiwillig aufgrund der oft langsamen und mühsamen Internet-Verbindung) nicht mehr gebloggt habe. Auch wenn es oft schwer war, unsere Erlebnisse und Infos nicht gleich in einen Artikel zu verpacken (denn es tut auch gut, das Kopfchaos zu entleeren und all die Eindrücke zu verarbeiten), habe ich es am Ende unendlich genossen, einfach "nur" zu reisen, für die Kinder da zu sein und abends ein gutes Buch zu lesen. Und jetzt freue ich mich darauf, endlich wieder zu bloggen <3

 

Was war noch schön für mich? Meinen Gedanken nachzuhängen, keine Hausarbeit zu haben, morgens ohne Wecker aufzustehen, an den atemberaubendsten Orten zu sein, all die beeindruckenden Tierbeobachtungen und auf ganz abgeschiedenen Plätzen ohne eine andere Menschenseele zu campen.

 

Und dann aber natürlich auch all die netten Begegnungen mit anderen Leuten. Die fröhliche, offene, freundliche Art der Südafrikaner (aller Hautfarben), mit denen wir viele Freundschaften geschlossen und interessante Gespräche geführt haben. Die Bekanntschaften mit anderen Reisenden, die Dinge tun, von denen wir momentan noch träumen. Besonders inspiriert haben uns die Menschen, die mit 60+ richtig cool unterwegs waren (mit Geländewagen und Dachzelt oder Beiwagen-Motorrad und Minizelt durch Afrika). Genau da sehe ich Bert und mich in ein paar Jährchen auch und das macht Mut!

Krankheiten und sonstige Leiden

Es ist wirklich unglaublich, aber unterwegs sind unsere Kinder einfach fast nie krank. Zuhause sind Husten und Schnupfen ein regelmäßiger Begleiter, aber kaum sind wir auf Reisen, sind alle topfit - und das trotz einigen ziemlich kalten Nächten im Zelt. Es liegt sicher am Outdoor-Leben, der vielen frischen Luft, der fehlenden Ansammlungen von Kindern/Menschen in geschlossenen Räumen und wahrscheinlich noch einigen anderen Dingen.

 

Während der letzten vier Monate hatten wir nur folgende Leiden:

 

Ein ganz schlimmer Hustanfall mitten in der Nacht von Niklas, verursacht von der Klimaanlage in unserer Unterkunft im Etosha Nationalpark in Namibia. Zum Glück haben wir den Husten dann mit Zwiebelsaft und Kartoffelwickel wieder in den Griff bekommen.

 

Tja, und einmal haben sowohl Niklas als auch Hanna nachts im Zelt erbrochen. Wir haben zwar immer aufgepasst und abgefülltes Wasser getrunken, um uns vor Magen-Darm-Problemen zu schützen - aber dieses eine Mal ist es trotzdem passiert. Sowas ist natürlich ganz besonders lustig, wenn man in einem Zelt schläft und keine Bettwäsche zum Wechseln hat - zum Glück gab es am Campingplatz eine Waschmaschine!!!

 

Und dann war da noch die Sache mit dem Krankenhausbesuch in Namibia um 2:00 Uhr morgens. Hanna bekam plötzlich Fieber und wir machten uns Sorgen, dass es Malaria sein könnte (auch wenn das Risiko in der Gegend, wo wir uns aufhielten, minimal war). So packten wir die Kinder mitten in der Nacht zusammen und machten uns auf die Suche nach dem "Medical Center". Hanna wurde zum Glück negativ auf Malaria getestet (das ging ganz schnell), dafür wurde eine Halsentzündung festgestellt und wir bekamen drei Fläschchen, gefüllt mit  Antibiotika, Paracetamol und Antihistamin, mit nach Hause. Hanna war übrigens am nächsten Morgen wieder gesund und fieberfrei - und das ganz ohne Medikamente. (Die ausführliche - rückblickend eigentlich sehr amüsante - Geschichte und viele weitere Infos über Gesundheit in Südafrika bzw. Namibia gibt es mal detailliert am Blog!)

Unterwegs

4 Monate, 20.000 Kilometer, ein einfaches Familienzelt um 100 €, ein Mietwagen um 2000 €.

 

53 verschiedene Übernachtungsplätze - viermal wurden wir von  Reisebekanntschaften eingeladen, ein paarmal hat uns der Regen in wetterfeste Unterkünfte getrieben und die restlichen 39 Mal hat der brave Papa (meist alleine) unser gemütliches Zelt auf- und abgebaut.

 

Drei Monate lang waren wir in Südafrika unterwegs, die ganze Küste und das Hinterland sind wir abgefahren und natürlich auch mittendurch. Oft auch relativ unlogisch im zickzack - wir haben kaum geplant und uns treiben lassen. Wir waren in allen Provinzen, an vielen schönen Stränden, in den Bergen, in der Halbwüste, in einigen Städten, am Land und in vielen Tierparks. Südafrika ist ein Reiseland, das wir wirklich JEDEM empfehlen würden, ob alt oder jung, ob mit Kind oder ohne, ob mit dem Zelt oder im Bed & Breakfast, ob Natur- oder Kultur-Interessiert!

 

Insgesamt einen Monat lang sind wir quer durch Namibia gefahren und haben in dieser Zeit alle wichtigen Orte besucht. Über 1000 km haben wir mit unseren Toyota Corolla auf Schotterstraßen zurückgelegt (denn davon gibt es in Namibia mehr als genug) und Temperaturen von bis zu 44 Grad getrotzt. Namibia war anstrengend, hat uns aber tief beeindruckt. Ein unglaubliches Land, in der die Freiheit und karge Schönheit der Landschaft an jeder Ecke zu finden sind. Namibia würden wir eher Abenteurern empfehlen, die leicht masochistisch veranlagt sind ;-) und sich vor allem für Tiere und Natur begeistern können. Namibia mit Kindern ist gut möglich, man braucht aber gute Nerven (als Eltern und als Kinder).

 

Eine Woche lang haben wir in Lesotho verbracht - und dieses Mini-Königreich hat uns direkt im Herzen berührt. Die Menschen dort sind arm, aber unglaublich freundlich und würdevoll. Die Landschaft ist sehr gebirgig und das Autofahren manchmal mühsam. Die Kultur ist einzigartig und die Uhren dort ticken noch anders... ach, ich könnte nur noch Schwärmen! Lesotho ist ein paar Autostunden von Johannesburg entfernt und sollte unserer Meinung nach auf keinen Fall ausgelassen werden, wenn man sich in der Gegend aufhält. Auch ein bis zwei Nächte reichen zur Not schon aus - mehr darüber gibt's in meinem nächsten Blogartikel.

 

Am Ende unserer Reise haben wir noch ein paar Tage in Swaziland verbracht (ebenfall ein kleines Königreich inmitten von Südafrika). Leider waren wir zu diesem Zeitpunkt schon so übersättigt von Eindrücken, dass wir mit diesem Land nicht mehr wirklich viel anfangen konnten. Es ist aber auf alle Fälle einen Abstecher wert - vor allem die total entspannten, liebenswerten Menschen werden wir vermissen!

 

Übrigens: Über die Sicherheit braucht man sich unserer Meinung nach in keinem dieser Ländern allzu große Sorgen machen, solange man die üblichen Regeln beachtet: Nachts nicht unterwegs sein, keine Wertsachen im Auto liegen lassen und keine wertvollen Dinge offen bei sich tragen.

Shopping Highlights

Geshoppt haben wir nicht viel - aufgrund von fehlendem Platz und Budget, und einfach weil wir Besseres zu tun hatten.

 

Manchmal haben Niklas und Hanna neues Spielzeug bekommen - hier eine kleine Puppe, da eine Spritzpistole - denn in den meisten Supermärkten gibt es eine Spielzeugabteilung, da kommt man mit Kindern nur schwer vorbei!

 

Aufgrund der schon oben beschriebenen Dornen am Zeltplatz haben wir insgesamt fünf(!) neue Luftmatratzen gekauft - jaja, wir wollten einfach nicht dazulernen ;-). Zum Glück gibt es in jedem größeren Supermarkt eine Campingabteilung und Matratzen um ca. 15 €.

 

Ein paar sehr praktische Dinge bekamen wir unterwegs übrigens auch geschenkt. Zum Beispiel drei Campingsessel (vorher hatten wir nur unsere Picknickdecke), die jetzt ein neues Zuhause in Swaziland gefunden haben. Und ein ganz liebes Ehepaar aus Salzburg hat uns vor ihrer Heimreise Ja!Natürlich-Spaghetti, Natur Pur-Kakaopulver, Milchreis und Mozartkugeln geschenkt, die sie noch auf Vorrat hatten!

Blog & Job

Berts Sabbatical geht glücklicherweise noch bis zum Schulbeginn im September - wir haben also immer noch ganze vier Monate frei, die wir auch weiterhin gemeinsam so richtig genießen werden!

 

Ich selbst habe mich schon vor längerer Zeit entschlossen, nächstes Jahr nicht zu arbeiten, auch wenn wir das Geld sicherlich gut gebrauchen könnten. Wieso, weshalb, warum - und was ich stattdessen vorhabe, erfahrt ihr in nächster Zeit! Ich freue mich jedenfalls schon wahnsinnig darauf!!!

 

Am Blog wird sich auch ein bisschen etwas ändern - seit langer Zeit schlagen nämlich zwei Herzen in meiner Brust! Meine größte Leidenschaft ist sicherlich das Reisen, aber darüber hinaus ist es mir auch total wichtig, zuhause ein einfaches, bewusstes und (für mich) sinnvolles Leben zu führen.

 

Und auch das möchte ich gerne mit euch teilen! Ein bisschen habe ich es bisher ohnehin schon mit meinen Rezepten gemacht, davon wird es in Zukunft definitiv mehr geben. Aber auch ganz, ganz viele andere Sachen schwirren mir im Kopf herum, über die ich dann ab Herbst hier auf dem Blog schreiben werde.

 

Ich glaube, dass diese Dinge nicht nur mich weiterbringen werden, sondern auch für viele von euch hilfreich im Alltag sein könnten - egal ob ihr Mama, Papa, Oma, Opa oder kinderlos seid! Deshalb hoffe ich, dass ihr mir trotzdem erhalten bleibt, denn ich bin total happy, eine so tolle und treue Lesergemeinschaft wie euch zu haben!!!

 

PS: Das Thema Reisen bleibt nach wie vor Schwerpunkt am Blog! Wir haben ganz, ganz viel zu unseren Erfahrungen in Afrika zu berichten, aber damit es für euch nicht langweilig wird, haben wir natürlich noch viel mehr zu bieten: Geschichten aus Südostasien, von unserer Reisen mit der Transsib und unserem Motorradtrip durch Rumänien, meine Erlebnisse auf Kreuzschiffen, unsere Familienreisen durch Wales und das Baltikum... und zahlreiche andere Abenteuer. Darüber hinaus haben wir in den letzten Jahren sehr viel Wissen gesammelt zu den Themen Camping, Backpacking, Reisen mit (und ohne) Kindern und alles, was damit zusammenhängt - ein paar gute Tipps sind da sicherlich für jeden dabei.

 

Und jetzt muss ich nur noch irgendwie Zeit finden, das alles zu verbloggen ;-)

Pläne

Nachdem ihr meine Blogpläne jetzt kennt, geht's noch zu unseren Reiseplänen. Noch vier Monate haben wir Zeit, und - ganz klassisch für uns - noch (fast) gar nix geplant. Es wird definitiv ein paar Kurztrips und voraussichtlich zwei längere Reisen (2-4 Wochen) mit dem Campervan geben. Zu Ferienbeginn werden wir auf jeden Fall drei Wochen lang zuhause sein, denn da gehen Niklas und Hanna in unseren Sommerkindergarten (juhuuu, Mama-Papa-Time!!!)

 

 

Der wichtigste Plan ist aber auf jeden Fall: Das Leben genießen - momentan in unserem schönen Zuhause - und wir hoffen, das tut ihr ebenfalls (auch wenn es nicht immer leicht umzusetzen ist!)

 

Danke fürs Lesen und liebe Grüße von Bert, Martina, Niklas & Hanna <3


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