Mit Kindern auf dem Moped? Wir haben es in Thailand gewagt...

Lange haben wir in Thailand überlegt und gehadert... und es dann letztendlich einfach gemacht. Manchmal muss man eben das Leben genießen und den Kopf ein bisschen ausschalten! Kinder & Moped - wie es dazu kam, was wir darüber denken und wie es sich anfühlt...

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Unser Mobilitätsproblem in Thailand

Auch wenn das Reisen hier in Südostasien mit öffentlichen Verkehrsmitteln für uns und die Kinder im Grunde sehr gut zu bewerkstelligen ist, vermissen wir es immer wieder, nicht ganz so spontan und unabhängig sein zu können, wie wir das gerne hätten. Und auch nicht auf all die spannenden Plätze abseits der Tourismuspfade zu kommen.

 

Das erste Mal ist uns das auf Koh Phangan im Süden Thailands so ergangen. Alles war wunderbar dort, die Unterkunft, der Strand, die Insel - nur leider war es sehr schwierig für uns, dieses Paradies zu erkunden. Die Songthaws (Pick-Up-Taxis) sind das einzige öffentliche Verkehrsmittel auf Koh Phangan und für Thai Verhältnisse und eine ganze Familie "schweineteuer". Und die steilen, mit Schlaglöchern übersäten Straßen sowie zahlreiche sichtlich lädierten Mopedfahrer waren für eine blutige Moped-Anfängerin wie mich nicht unbedingt eine Bestärkung.

 

Bert hat zuhause ein Motorrad, für ihn ist das alles kein Problem. Er hat ein paar Runden mit Niklas gedreht, aber angesichts der Straßenverhältnisse und der Fahrweise vieler anderer Mopedfahrer kam es für ihn zu dem Zeitpunkt auch nicht in Frage, zu viert aufs Moped zu steigen.

 

Kinder auf dem Moped??? Wie kommt man überhaupt auf so eine (dumme) Idee? Nun ja, in Österreich wäre das natürlich vollkommen undenkbar. Aber in Thailand ist alles, was Rang und Namen hat. auf dem Moped unterwegs - selbst Großfamilien! Oder Hühner, Schweine, Obst, ganze Verkaufsstände, Fensterscheiben, Eiswürfelsäcke und, und, und... Echt unglaublich, was man so alles auf diesem Fahrzeug transportieren kann.

 

(Einen sehr empfehlenswerten Artikel dazu hat übrigens "Andersreisender" Gerhard auf seinem Blog verfasst: Verrückt, unglaublich & lustig: Mopeds in Vietnam und Kambodscha)

 

Nach einem Monat mit Mietwagen in Malysia verschlug es uns wieder nach Thailand, diesmal in den Norden in den wunderbaren Ort Pai. Und damit nahm das Schicksal seinen Lauf...

Pai - der perfekte Ort für unser Moped-Abenteuer

Schon lange haben wir uns auf Pai gefreut und gehofft, hier eine Ruheoase zu finden - einen Platz, an dem wir für ein Weilchen bleiben können. Denn auch wenn wir sehr gerne "on the road" sind, ist es mit der Zeit natürlich anstrengend und man braucht mal eine Pause.

 

In Pai fühlen wir uns wie im Paradies - definitiv ein Ort zum Verweilen! Schon alleine wegen der etwas kühleren Temperaturen! Aber man muss natürlich mehr sehen als nur die Hauptstraße im Ort, die von Backpackern, Shops, Restaurants und Foodstalls übersät ist. Denn das wirklich tolle an Pai ist die Umgebung.

 

Das Gebiet ist sehr ländlich und hügelig und man findet viele kleine Straßen und Gassen, die man mit dem Moped erkunden kann. Es gibt fast nichts Schöneres, als bei Sonnenuntergang gemütlich vorbei an Reisfeldern und Bananenbäumen zu tuckern und die Landschaft auf sich wirken zu lassen.

 

Letztendlich war also der perfekte Zeitpunkt für unser Abenteuer "Kinder & Moped" gekommen!

Und so läuft das in Pai:

Im Ort kann man sich ganz günstig und unbürokratisch ein Moped ausleihen - wir zahlen 5 Euro täglich mit Versicherung für einen 125er Roller mit relativ langem Sitz und genügend PS, um uns auch problemlos auf einen Hügel zu bringen.

 

Unsere Sitzordnung: Ganz vorne sitzt/lehnt ein Kind und hält sich am Lenker fest - dieser Platz ist heiß begehrt und auf unseren Touren muss daher mehrmals gewechselt werden! Am Chefplatz sitzt Bert, der ein wirklich guter, vorsichtiger und vernünftiger Fahrer mit langjähriger Praxis ist. Dann kommt das zweite Kind und ganz hinten ich - schon mehr am Gestänge als am Sitz aber das ist kein Problem. Ich habe noch eine Tasche mit Wasser und den Must-Haves für unterwegs am Rücken. Fazit: Es ist genug Platz für Papa, Mama und Kinder am Moped!

 

Und warum eigentlich nicht zwei Mopeds? Gute Frage - aber da ich wirklich keine Fahrpraxis habe, schon gar nicht mit Kind und auf der "falschen" Seite, verlasse ich mich lieber auf Berts Können als auf meines - das ist trotz vollbeladenem Moped immer noch die sicherere Variante. Irgendwann werde ich das Moped-Fahren auch noch lernen ;-)

Ist das nicht viel zu gefährlich?

Jein. Natürlich birgt das Mopedfahren (mit Kindern und auch ohne) Gefahren, da machen wir uns keine Illusionen. Und wir wissen auch, dass selbst ein Sturz mit niedriger Geschwindigkeit schlimme Folgen hat - auch wenn es im besten Fall "nur" Abschürfungen sind.

 

Wir tragen einen Helm, allerdings keine Schutzbekleidung - das ist hier absolut unüblich und sowieso viel zu heiß. Bert fährt langsam und sicher, die Straßen sind größtenteils gut und vor allem außerhalb des Zentrums ist ganz wenig Verkehr. Die Kinder müssen ganz ruhig sitzen und sich gut festhalten.

 

Natürlich kann immer etwas passieren, aber das ist zuhause nicht anders (wir wohnen direkt neben einer stark befahrenen Straße und auch ein Bach ist gleich daneben). Für uns ist das Risiko abschätzbar und ermöglicht uns wunderschöne Erlebnisse - und die Kinder sind vollauf begeistert (zuhause werden die Beiden erst wieder lernen müssen, was man alles NICHT darf!).

 

So genießen wir unseren Thai Lifestyle und dieses Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit in vollen Zügen und werden mit jedem Tag entspannter, zufriedener und glücklicher.

 

Kinder & Moped - können wir es weiterempfehlen? Das ist schwer zu sagen! Wir persönlich würden es immer wieder machen und auf keinen Fall missen wollen - aber letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er das Risiko - vor allem mit Kindern - eingehen möchte!

 

Unser Tipp: Sich einfach mal die Situation vor Ort anschauen - dann bekommt man ein Gefühl dafür, ob man sich darauf einlassen möchte oder nicht.

 

EDIT: Wir haben uns während unserer Reise durch Südostsien noch zweimal ein Moped ausgeliehen: In Vang Vieng (Laos) und auf der thailändischen Insel Koh Chang. Rückblickend waren unsere Moped-Abenteuer in diesen drei Orten die absoluten Highlights unserer gesamten Südostasien-Reise. Daher sind wir sehr froh, dass wir uns "drübergetraut" haben.

Kinder & Moped - unser Video

Wir haben einen Tag lang unsere GoPro dabeigehabt und möchten dich mitnehmen auf einen unserer zahlreichen Ausflüge - diesmal mit Besuch des "Chinese Village", eines Wasserfalls und eines Teiches zum Fischen (ja, auch das alles gibt es in Pai!). Hoffentlich ist es uns ein bisschen gelungen, die Atmosphäre einzufangen aber ich kann jetzt schon sagen, dass in Natura alles noch viel, viel schöner ist!

Unser Tagesablauf mit Moped in Pai

So gemütlich wie hier hatten wir es bisher erst einmal auf unserer Reise - ganz zu Beginn auf Koh Phangan. Wir leben einfach in den Tag hinein, planen und organisieren nichts und machen nur Dinge, die uns Spaß machen. Und so haben wir unseren Aufenthalt seit unserer Ankunft wieder und wieder verlängert - bis wir jetzt nach 10 Tagen wieder bereit für das nächste Abenteuer sind.

 

Ein typischer Tag mit Kindern & Moped läuft so ab:

 

# Aufwachen, die Fenster aufmachen, den Blick ins Reisfeld genießen und noch ein bisschen kuscheln.

 

# Frühstücken gehen - hier werden wir echt verwöhnt: Bagels mit Frischkäse, Tomaten, Avocado und Eierspeis, Pancakes mit Obst, Müsli, Toast mit Marmelade - dazu Orangensaft, Kaffee, Tee, Kakao... besser geht's nicht!

 

# Wir packen zusammen und touren mit dem Moped durch die Gegend. Vorbei am Elefantencamp, zum Wasserfall, Tempel oder in eine Schlucht. Es gibt so viele Dinge zu entdecken - und fast alles ist kostenlos!

 

# Am frühen Nachmittag geht's zurück zur Unterkunft und gleich ins Pool, wo die Kinder schwimmen, tauchen, springen... Wenn wir Glück haben, lesen Bert und ich ein bisschen, oder wir sind mit den Kids im Pool. Zum Essen am Nachmittag gibt es leckeres Thaifood oder Obst.

 

# Bevor es finster wird, fahren wir nochmals eine Runde mit dem Moped, dann geht's in den Ort für ein bisschen Streetfood und andere Erledigungen, zB. Second-Hand-Bücher und Postkarten kaufen, Weiterreisetickets buchen usw.

 

# Wenn wir zurück sind, bringt immer einer von uns abwechselnd die Kids ins Bett und für den anderen heißt es Feierabend: ein Bier trinken, lesen, bloggen oder tun was das Herz sonst noch begehrt.

 

# Ach ja, und zwischendurch werden auch mal auf dem Handy Spiele gespielt oder auf dem IPad Videos geschaut ("Zoes Zauberschrank" und "Jake und die Nimmerland-Piraten" sind momentan der Renner!). So haben Mama und Papa Zeit zum Verschnaufen!!!

Danke fürs Lesen, Liken & Teilen und liebe Grüße von Bert, Martina, Niklas & Hanna <3


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