Komodowarane - Safari zu den legendären indonesischen Riesenechsen

Komodowarane - Von den größten Echsen der Welt gibt es nur noch wenige Tausend Exemplare und sie leben ausschließlich im Komodo Nationalpark in Indonesien. Eine spannende Geschichte unserer Begegnung mit den berühmt-berüchtigten Tieren in freier Wildbahn...

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Indonesien-Reise 2010

Gemeinsam mit meiner Schwester Verena waren Bert und ich sechs Wochen lang in Indonesien unterwegs. Auf dieser Reise erkundeten wir die Inseln Sulawesi und Flores, fuhren quer durch Sumbawa und Lombok und verbrachten zuletzt noch ein paar entspannende Tage auf Bali.  

Komodowarane & Komodo Nationalpark

Heute möchte ich euch von unserem Besuch bei den Komodowaranen auf der kleinen Insel Rinca erzählen. Komodowarane sind die größten Echsen der Erde, sie können über drei Meter lang und bis zu 100 kg schwer werden. Sie leben ausschließlich im Komodo Nationalpark in Indonesien, werden auf Englisch „Drachen“ genannt (Comodo Dragons) und es ranken sich viele Mythen und Geschichten um diese einzigartigen Tiere.

 

Zum Komodo Nationalpark, der zum Weltkulturerbe zählt, gehören neben Rinca auch die Insel Komodo und ein paar andere kleine Inselchen zwischen Flores und Sumbawa. Das Meer hier ist ein Paradies für Taucher und Schnorchler und auf den Inseln leben ein paar hundert Fischerfamilien in sehr einfachen Verhältnissen in Stelzenhäusern.

Rinca, Komodo Nationalpark, Komodowarane

Komodowarane sind nicht ganz ungefährlich

Unser Abenteuer beginnt am westlichen Ende der Insel Flores, am Hafen von Labuan Bajo. Wir haben in einem der örtlichen Reisebüros eine Tour gebucht - ein Schnellboot soll uns jetzt in einer knappen Stunde an unser Ziel bringen.

 

Zu dritt sitzen wir auf unserem Boot und genießen die wunderschöne Landschaft der vorbeiziehenden Inseln. Als Rinca endlich vor uns liegt, haben wir keine Ahnung, was uns erwarten wird. Wir wissen nur eines: Vor den Waranen muss man sich in Acht nehmen, sie sind zwar sehr faul und liegen gerne in der Sonne herum, aber wenn sie hungrig sind, dann können sie auch blitzschnell auf ihre Beute zuschießen und zubeißen.

 

Der Tod kommt dann langsam, manchmal dauert es ein paar Tage, bis das Gift im Speichel seine volle Wirkung zeigt. Normalerweise gehören Wildschweine, Ziegen, Hirsche oder sogar Wasserbüffel zur Beute der Riesen-Echsen, aber auch Menschen haben durch ihren Biss schon das Leben verloren.

 

Seitdem vor ein paar Jahrzehnten ein Tourist auf Komodo spurlos verschwunden ist (nur der Fotoapparat wurde angeblich gefunden), darf man die Insel nur in Begleitung eines Rangers besuchen – das haben wir zumindest irgendwo mal gelesen.

Komodowaran

Der erste Schreck...

So weit, so gut. Nun stehen wir also auf der Insel Rinca – und unser Bootsfahrer erklärt uns, dass wir jetzt den erdigen Weg entlang zum Camp gehen müssen, wo unser Ranger schon auf uns wartet.

 

Der einzige Haken: Die Komodowarane leben in freier Wildbahn auf der gesamten Insel, es gibt also keine Abzäunungen oder dergleichen. Und die Ansammlung von Hütten, zu der wir hinmüssen, befindet sich in ungefähr 500 Metern Entfernung.

 

Weit und breit befindet sich keine Menschenseele - sicherlich könnt ihr euch vorstellen, dass wir uns vor Angst fast in die Hose machen, als wir ganz langsam und vorsichtig losmarschieren. Mit den Augen immer wieder die Umgebung scannen, denn die gefährlichen Tiere können uns praktisch überall auflauern. Ungefähr tausend Komodowarane gibt es hier, und tatsächlich sehen wir ein paar von ihnen in nicht wirklich sicherer Entfernung herumschleichen.

Rinca, Komodo, Indonesien
Komodowaran, Rinca

Geschafft...

Wir nehmen unseren ganzen Mut zusammen und erreichen letztendlich das Camp, zahlen den

Eintritt und die Fotogebühr und lernen unseren Ranger Ahmed kennen. Hier sehen wir auch gleich eine ganze Gruppe von Komodowaranen. Sie liegen faul neben der Küche herum, denn der Geruch von Essen lockt sie an. Irgendwie erinnern uns die Echsen an Krokodile, sie bewegen sich kaum, aber sehr freundlich sehen sie auch nicht aus.

 

Schuppiger Körper, flacher Kopf, starke Beine, massiger Körper und gespaltene Zunge – diesen Drachen wollen wir auf keinen Fall zu nahe kommen. Bei einem Angriff können sie sich auf die Hinterbeine stellen und mit dem Schwanz kräftige Schläge verteilen.

 

"Ob wir uns keine Sorgen machen müssen?“ wollen wir wissen. „Nein, kein Problem“, ist Ahmeds Antwort. Diese Warane sind satt, eine Mahlzeit alle zwei Wochen genügt ihnen normalerweise. Trotzdem könnten wir uns nicht wirklich vorstellen, in einer der Hütten hier im Camp zu übernachten.

Komodowarane, Rinca, Indonensien
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Komodowarane finden - Expedition in die Wildnis

Und dann geht unsere Wanderung über die Insel auch schon los. Ahmed hat einen Holzstecken mit gegabeltem Ende mit – unsere einzige Verteidigung. Der Job der Ranger ist nicht ungefährlich, einige Einheimische sind im Laufe der Jahre schon an den Bissen gestorben. Und kürzlich wurde auch ein Campmitarbeiter im Büro überrascht und attackiert, der Komodowaran ist durch die offene Türe gekrochen. In diesem Fall hieß es schnell ins Krankenhaus, bevor sich das Gift ausbreiten konnte - die Geschichte ist zum Glück gut ausgegangen.

 

Wir wandern über die Insel, sind beeindruckt von der Ruhe und Schönheit der Natur - und natürlich erwartungsvoll, ob und wann uns mitten in der freien Wildbahn weitere Warane begegnen werden. Denn dazu gehört auch ein bisschen Glück. Die Echsen sind morgens aktiv, aber während der Hitze des Tages liegen sie meist nur bequem herum, und es ist gar nicht so einfach, sie im vertrockneten Gras zu entdecken. Was für ein Nervenkitzel!

 

Und tatsächlich, gemeinsam mit unserem Ranger begegnen wir noch zwei weiteren Waranen. Natürlich wollen wir auch Fotos machen, doch erst trauen wir uns nicht zu nahe ran und lassen Ahmed den Vortritt. Dann entsteht – mit leicht mulmigem Gefühl und natürlich bewaffnet - doch noch ein Gruppenfoto mit dem Komodowaran (siehe Titelbild).

 

Wir erfahren auf unserer Wanderung auch, dass unter den Echsen oft heftige Kämpfe ausbrechen, weil die Eier der Warane ein Leckerbissen für die Männchen sind – da müssen die Mamas ihre zukünftigen Kinder natürlich verteidigen. Interessant ist auch, dass das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Waranen 3,4:1 ist.

Rinca, Komodowarane, Komodowaran
Komodowaran, Rinca, Indonesien
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Abschied nehmen von den Komodowaranen

Nach ca. 1,5 Stunden kehren wir ins Camp zurück. Ein Einheimischer verkauft dort Souvenirs, ein paar wenige Touristen sitzen im Cafe und vor dem Küchenhaus liegen die Echsen immer noch unbeweglich da.

 

Es ist Zeit für uns, wieder aufzubrechen. Den Weg zum Boot legen wir diesmal ein bisschen entspannter – aber immer noch sehr aufmerksam zurück. Was für ein Erlebnis, wir haben diese unglaublichen und seltenen Tiere mit eigenen Augen gesehen – mitten in ihrer Lebenswelt.

 

Wie es heute wohl auf Rinca aussieht? Mit Sicherheit hat sich einiges verändert, aber der

Komodo Nationalpark ist unserer Meinung nach auf alle Fälle einen Abstecher wert, solltet ihr euch mal in der Gegend befinden! 

Danke fürs Lesen und liebe Grüße von Bert, Martina, Niklas & Hanna <3


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