Günstige Campingplätze finden - 11 Tipps, die nicht jeder kennt

Habt ihr auch die Nase voll von völlig überteuerten Campingplätzen? Wenn ihr gerne in der Natur seid, ein authentisches Campingerlebnis sucht und so wie wir keinen großen Luxus braucht, dann helfen euch unsere Tipps für günstige Campingplätze mit Sicherheit weiter...

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Leider sind die Zeiten, in denen Camping automatisch mit Billigurlaub gleichzusetzen ist, vorbei. In beliebten Urlaubsgebieten (auch in Österreich) zahlst du während der Hauptsaison schnell mal 60 Euro oder mehr pro Nacht für eine 4-köpfige Familie.

 

Das finden wir eindeutig zu viel für ein kleines Fleckchen Wiese! Deshalb gibt’s hier unsere 11 Tipps für günstige Campingplätze - hier ist hoffentlich für jeden was Neues dabei! Diese Version haben wir übrigens im Juni 2017 überarbeitet und upgedatet!

1. Die Hochsaison vermeiden

Eh klar! Das ist auf alle Fälle der einfachste Weg, um günstige Campingplätze zu finden – allerdings für viele Familien kaum machbar. Und auch für uns Lehrer nicht. Also müssen Alternativen her – und die gibt es glücklicherweise!

2. Günstige Campingplätze im Norden

Obwohl wir das klassische „Sonne, Strand und Meer”-Feeling lieben, hat es uns in den letzten Sommerferien immer in den nördlichen bzw. östlichen Teil Europas verschlagen.

 

Dort gibt es viele Vorteile: Keine Menschenmassen, keine überfüllten und überteuerten Campingplätze (wir zahlen selten mehr als 20 Euro, oft auch weniger), kein Schwitzen bei 40 Grad im Zelt oder Campingbus. Dazu ist die Natur toll und die Strände sind oft wunderschön und menschenleer - wie unsere Lieblings-Strände im Baltikum. Außerdem musst du selten vorbuchen und das ist ein ganz wichtiger Faktor für uns, da wir gerne flexibel sind.

 

Klar gibt es auch einige Nachteile: Tendenziell ist das Wetter kühler, windiger und rauher – aber mit der richtigen Einstellung und etwas Glück trübt das die Urlaubsstimmung nicht wirklich. Und es kann auch ganz anders kommen - vor 2 Jahren in Wales hatten wir immerhin 3 Wochen lang das schönste Hochsommerwetter, während es in Österreich, Italien und Kroatien tagelang geregnet hat.

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3. Abseits des Massentourismus urlauben

Wenn es euch trotzdem in den Süden zieht, ist es eine gute Idee, nach Campingplätzen zu suchen, die ein Stück entfernt von den klassischen Touristenhochburgen liegen.

 

Manchmal zahlt es sich richtig aus, noch 200 km weiter zu fahren, als alle anderen (Beispiel Kroatien: an Istrien vorbei) oder einen Campingplatz im Hinterland anzusteuern. In diesem Fall kannst du dann Tagesausflüge zu umliegenden Stränden unternehmen und dadurch sogar noch mehr vom Land kennenlernen - und das auf authentische Art und Weise.

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4. Private, einfache und somit günstige Campingplätze finden

Hier gibt es zwar oft keinen Pool, kein Shop, keine Kinderbetreuung, keine 24-Stunden-Rezeption und kein Restaurant, aber dafür ist das Ambiente meist sehr gemütlich und familiär und die Preise günstig.

 

Wir sind immer auf der Suche nach kleinen, besonderen Campingplätzen mit landestypischem Flair. Und lieben es, unseren Campingkocher auszupacken und selbst etwas Leckeres zu zaubern – oder umliegende Restaurants zu besuchen.

 

Nachdem wir in Kroatien mal auf verzweifelter Suche nach kleinen Campingplätzen waren (Plätze mit ein paar hundert oder sogar tausende Parzellen sind eine Horrorvision für uns) – sind wir über die so genannten „Mini-Campingplätze“ gestolpert, die für wenig Stellplätze und familiäre Atmosphäre stehen. Und auch in Italien gibt es einfache und kleine Campingplätze, die oft erschwinglich sind. Einfach mal googlen.

 

Und wenn du ganz mutig bist, kannst du auch mal bei Einheimischen anklopfen und fragen, ob du das Zelt / den Campingbus auf deren Grund aufstellen darfst - eine Flasche Wein als Gastgeschenk und ihr seid im Normalfall willkommene Gäste!

 

In diesem Zusammenhang gibt es natürlich auch die Möglichkeit für Urlaub gegen Hand (= ein paar Stunden täglich arbeiten und dafür das Zelt/den Bus kostenlos aufstellen dürfen). Entweder du organisierst das privat oder schaust dich auf einer folgenden Seiten um: Workaway, HelpX, Woofing...

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5. Gartencamping ausprobieren!

Über das Netzwerk “Camp in my Garden” bieten Einheimische ihre Gärten, Felder und Wiesen zum Campen an – und das normalerweise zu kleinen Preisen und teilweise sogar kostenlos. Ein großer Vorteil hier ist das Kennenlernen anderer Menschen und Kulturen (aufgeschlossen und interessiert solltest du daher schon sein).

 

Wir haben letztes Jahr in Polen Gartencamping gemacht und diese Reise mit Familienanschluss sehr genossen (hier geht’s zu unserem "Camp-in-my-Garden-Artikel").

 

„Camp in my Garden“ ist mittlerweile fast auf der ganzen Welt vertreten und wächst laufend – hier gibt es eine 100% Empfehlung von uns.  

 

Seit kurzem gibt es auch eine tolle Facebook-Gruppe namens "Dein Zelt in meinem Garten - Low Budget Camping". Hier kannst du ganz unkompliziert deinen eigenen Garten zur Verfügung stellen bzw. nach passenden Gärten suchen!

 

UPDATE 2018: Camp in my Garden hat sich mittlerweile mit "Campspace" zusammengeschlossen, das Angebot ist sehr ähnlich, allerdings wird jetzt auch einen Service-Gebühr eingehoben. Hier geht's zur Website!

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6. Wild Camping machen

Der günstigste Weg ist natürlich das Wild Campen. Es ist auch in einigen europäischen Ländern wie Norwegen, Schweden, Estland, Lettland und Litauen offiziell erlaubt bzw. toleriert.

 

Im letzten Sommer haben wir im Baltikum meist wild gecampt und nachdem wir die erste Scheu abgelegt hatten, war es ein tolles Erlebnis (wir waren allerdings froh über unseren Campingbus, der uns ein Gefühl von Sicherheit vermittelt hat).

 

In Estland gibt es sogar wunderschöne, idyllisch gelegene und vom Staat errichtete kostenlose, sehr gepflegt Übernachtungsplätze mit überdachten Picknicktischen, Feuerstellen und Brennholz: die RMK-Plätze. Im Internet ist wenig dazu zu finden, aber wenn du mal auf einem der Plätze gelandet bist, sind dort oft Tafel aufgestellt, auf denen auch die anderen Plätze aufgelistet sind.

 

Hier noch ein paar Infos über das Wild Campen:

 

In Teilen Irlands, Frankreich, Polen, Österreich und einigen anderen Ländern ist Wild Campen zwar nicht erlaubt, aber häufig toleriert. Man sollte allerdings kein Campingverhalten an den Tag legen und nur für eine Nacht bleiben – wenn man also die gesamte Campingausrüstung ausbreitet, darf man sich nicht wundern, wenn man verjagt wird! Im Vorfeld unbedingt nochmals genau über die Regeln und Erfahrungen im jeweiligen Land informieren!!!

 

In weiten Teilen des südlichen Europas gibt es strikte Gesetze gegen das Nächtigen abseits von Campingplätzen (unter anderem in Italien, Kroatien, Griechenland, Rumänien und Slowenien). Hier sollte man sich definitiv nicht erwischen lassen, sonst muss man mit Strafzahlungen und anderen Problemen rechnen.

 

Natürlich sollte es selbstverständlich sein, dass man beim Wild Campen immer alles so verlässt, wie man es vorgefunden hat - und seinen Müll wieder einsammelt.

 

Sehr empfehlenswert sind übrigens die Wohnmobil-Reiseführer von Johannes Hünerfeld - hier findest du auch viele kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten. Wir haben die Reiseführer für Estland, Lettland und Litauen und waren sehr zufrieden damit!

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7. Das Zelt auch auf Fernreisen mitnehmen

Natürlich kannst du deine Campingausrüstung auch in andere Teile der Welt mitnehmen.

 

Wir waren Anfang 2017 vier Monate lang mit Mietauto und Zelt in Südafrika, Lesotho und Namibia unterwegs. Abgesehen davon, dass Camping in diesen Ländern einfach unglaublich bereichernd ist, haben wir eine Menge Geld gespart - Campingplätze bekommt man hier ab ca. 15 Euro, du hast ganz viel Platz und lernst Einheimische kennen - das Wild Campen haben wir diesmal aber lieber bleiben lassen.

8. Wie wär's mit Wohnmobilstellplätzen?

Mittlerweile haben wir auch Wohnmobilstellplätze für uns entdeckt. Natürlich brauchst du dafür zumindest einen Campingbus - aber dann kannst du schon für 10-15 Euro pro Nacht ein nettes Übernachtungsplätzchen finden, manchmal sogar günstiger oder kostenlos. Auf unserer zweiwöchigen Reise an die Nordsee haben wir fast immer auf Wohnmobilstellplätzen übernachtet.

 

Wohnmobilstellplätze sind im Prinzip Parkplätze und es gibt meist keine großartige Infrastruktur, aber normalerweise sind Duschen und WCs dabei (die man allerdings manchmal extra bezahlen muss). Und wenn du Glück hast, ist ein Campingplatz direkt nebenan, dessen Einrichtung du dann kostenlos mitbenutzen darfst.

 

So kommst du zum Beispiel zu einem supergünstigen Familienurlaub mit viel Entertainment für die Kids am Stellplatz des Südseecamps in der Lüneburger Heide - einziger Haken: hier ist der Aufenthalt auf 3 Nächte begrenzt.

9. Günstige Campingplätze über "Einfach Camping"

Seit einiger Zeit gibt es die wahnsinnig tolle Facebook-Gruppe "Einfach Camping", die kürzlich sogar eine eigene App entwickelt hat. Ziel dieser Gruppe ist es, Campingplätze für ihre Mitglieder zu sammeln, die in der Hauptsaison maximal 30 Euro für eine 4-köpfige Familie kosten.

 

Auf der Facebook-Seite gibt es eine interaktive Karte, in der rund 1000 Campingplätze in ganz Europa mit den wichtigsten Infos eingetragen sind. Darüber hinaus kannst du dich mit Fragen an die Gruppenmitglieder wenden oder eigene Campingplatz-Tipps abgeben. Die App kannst du dir kostenlos hier downloaden.

 

Das System ist sehr einfach, aber total hilfreich und wirklich eine Möglichkeit, sehr günstig herumzukommen.

10. Weitere Möglichkeiten für günstige Campingplätze

# ACSI-Card. Mit dieser Karte bekommst du große Vergünstigungen auf Campingplätzen in Europa, allerdings nur in der Nebensaison.

 

# ADAC-Campingführer: mit der beiliegenden Karte bekommst du Ermäßigungen auf Campingpätzen. Wir sind große Fans vmn ADAC bzw. ÖAMTC!

 

# Diverse Campingclubs in Deutschland und Österreich

 

# Apps: park4night, wildcampen, stellplätze.eu, meinwomo, overlander... (wir haben bisher aber erst park4night genutzt). 

 

# Landvergnügen Stellplatzführer & Vignette: Kostet 29,90 Euro jährlich, damit kannst du kostenlos für jeweils 24 Stunden auf ausgewählten Bauernhöfen oder bei ländlichen Gastgebern in Deutschland stehen.

 

# Espana Discovery Buch: Ein ähliches Konzept für Spanien, interessanterweise ist das Buch aber derzeit laut Website ausverkauft. 

11. Kreativ sein - noch was Lustiges zum Schluss!

Du besitzt kein Zelt und keinen Campingbus? Auch kein Problem - dann macht es einfach wie eine 4-köpfige Familie, die gleichzeitig mit uns auf einem Parkplatz in Litauen übernachtet hat.

 

Wir haben zuerst selbst unseren Augen nicht getraut, als der Vater erst die Autositze ausgebaut und dann fein säuberlich am Autodach seines Kleinwagens verstaut hat.

 

Arbeitsaufwand war ca. 2 Stunden, dafür hatten aber alle Platz im Auto! Wenn man sparen will, muss man einfach nur einfallsreich sein, dann findet man immer einen Weg, günstige Campingplätze zu finden ;-) 

Danke fürs Lesen und liebe Grüße von den Franzls

 


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